Stimmrecht für Kinder

 

 

Die Kinderlobby Schweiz arbeitet in einer interdisziplinären Fachgruppe an der Umsetzung dieser Vision.

 

Fachpersonen und politisch engagierte Personen, die Interesse haben in dieser Fachgruppe mitzuarbeiten, erhalten auf Wunsch gratis unsere Broschüre

one child-one vote

zugesandt, damit sie sich in die Thematik einlesen

können. (Mail: info(at)kinderlobby.ch)

 

 Bei Fragen steht Thomas Handschin, der Autor dieser   

 Broschüre zur Verfügung. (Mail: thomashandschin(at)gmx.ch)

 


Das Stimm- und Wahlrecht ab Geburt ist dringend nötig - und auch machbar! "0ne child - one vote" zeigt, wie es geht. Diese Publikation der Kinderlobby Schweiz stammt aus dem Jahr 2011, ist aber hochaktuell, wie die folgenden Presseartikel zeigen. 

 

 

Der Autor Thomas Handschin ist Vorstandsmitglied der Kinderlobby Schweiz

thomashandschin(at)gmx.ch

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Stimmen aus dem In-und Ausland


Damit die Alten bei Abstimmungen nicht übermächtig werden

Stimmen der Jungen sollen mehr zählen

Je jünger, desto grösser das Stimmgewicht. Dies schlägt ETH-Professor Michael Hampe vor. Grund: Wer länger mit den Folgen einer Abstimmung leben muss, soll stärkeren Einfluss haben.

Kinder und junge Erwachsene sollen mehr Einfluss auf die Politik im Bundeshaus haben.

KEYSTONE

Chronologische Gerechtigkeit!

So heisst die Formel des Stimmrechts, die ETH-Philosophieprofessor Michael Hampe heute in der «Aargauer Zeitung» vorschlägt. Die Jungen sollen also das grösste Stimmgewicht haben. Dieses nimmt mit dem Alter laufend ab.

«Mehrheit hat nicht immer recht»

Grund für seine Überlegungen ist die Demografie: 1948 kamen auf 100 Aktive 15 Rentner, heute sind es 29. Mit den Babyboomern steigt die Quote massiv an. Die alten, sehr abstimmungsfreudigen Personen werden also die jungen stets überstimmen. 

ETH-Philosophieprofessor Michael Hampe (56).

IMAGO/HORST GALUSCHKA

«Unter der Politik der Babyboomer werden künftige Generationen leiden», sagt Hampe und fordert: «Politiker sollten Kompromisse aushandeln und dabei auch an die Zukunft der Jungen denken.» Die Mehrheit habe nicht immer recht. 

Stimmrecht ab Geburt

Auch Avenir Suisse hat schon Ideen präsentiert, wie die demografische Zeitbombe mittels Stimmrecht entschärft werden könnte. So schlägt die Denkfabrik ein Stimmrecht für alle Kinder ab Geburt vor. Bis zur Volljährigkeit könnten die Eltern stellvertretend für ihren Nachwuchs abstimmen.

Das habe gleich zwei Vorteile: Erstens, weil Eltern kleiner Kind in der Regel eher jung sind und somit den Jungen zusätzliches Gewicht verliehen. Zweitens, weil sie Anliegen der Zukunft stärker berücksichtigten.

Bislang sind alle Vorstösse in diese Richtung gescheitert. Und sie werden auch künftig einen schweren Stand haben – wegen der politischen Macht der Alten. (nmz)

Publiziert im Blick am 23.08.2017 


"Kinderlobby Schweiz" ist neuer Partner der DFV-Kampagne "Nur wer wählt, zählt!"


Die Kampagne des Deutschen Familienverbandes (DFV) für ein Wahlrecht ab Geburt bekommt internationale Unterstützung. Gemeinsam mit der Kinderlobby Schweiz möchte sich der DFV dafür stark machen, dass sich die Politik konsequenter auf Familien, Kinder und deren Bedürfnisse fokussiert.

 

"Wir sind stolz, die ‚Kinderlobby Schweiz‘ als Partner für ‚Nur wer wählt, zählt!‘ gewinnen zu können", erklärt DFV-Präsident Dr. Klaus Zeh. "Das Wahlrecht ab Geburt, bei dem Eltern treuhänderisch die Stimmabgabe übertragen wird, bis die Kinder die Wahlmündigkeit erlangen, ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg."

 

"Auch in der Schweiz bedeutet die Entscheidung, eine Familie zu gründen, heute ein Risiko", sagt Thomas Handschin vom Vorstand der Kinderlobby. "Befristete Arbeitsplätze und hohe finanzielle Belastungen machen den Familien das Leben schwer. Dazu kommt die fehlende politische Repräsentation einer ganzen Generation – und zwar der minderjährigen Kinder. Bisher haben sie kein Recht – auch nicht durch die Eltern –, an der Gestaltung unserer Demokratie und damit der Zukunft unserer Gemeinschaft mitzuwirken. Das muss sich dringend ändern!"

 

Ein Wahlrecht ab Geburt würde Familien und ihre Bedürfnisse sichtbar machen. Es würde dazu führen, dass Parlamente ihre Gesetze endlich familiengerechter ausgestalten. Das käme letztendlich allen Bürgern zu Gute. "Demografie ist schließlich nicht nur eine Frage der Überalterung der Gesellschaft, sondern auch des Potenzials, das mit den jungen Generationen heranwächst", so Zeh und Handschin. "Wir dürfen die Jungen nicht abhängen! Um eine wirklich zukunftsfeste Gesellschaft zu schaffen, müssen Kinder und Jugendliche in den Wahlprozess einbezogen werden."

 

Weitere Informationen sind auf der Kampagnen-Seite "Wahlrecht ab Geburt – Nur wer wählt, zählt!" zu finden.

 

Der Deutsche Familienverband ist die größte parteiunabhängige, überkonfessionelle und mitgliedergetragene Interessenvertretung der Familien in Deutschland.

 

Quelle: Deutscher Familienverband e.V. vom 29.05.2017

"Wer wählt, der zählt" Kinderstimmrecht in Deutschland


Eine Buchempfehlung aus Deutschland:

 


Brexit, Trump, und Alte-Säcke-Politik

 

Trump: Wenn nur die Jungen hätten wählen dürfen - Teil 1

Vor allem weiße Männer haben Trump zum Präsidenten gekürt. Aber auch das Alter war entscheidend. Doch was wäre, wenn nur die Jungen hätten wählen dürfen? Analysen zeigen: Nur in fünf Staaten hatte Trump unter den Millennials die Nase vorn. Und auch unter den weißen Jungwählern hätte er nur in 17 Staaten triumphiert. Die Demografie prägt immer mehr die Demokratie.

policy.mic

 

Brexit: Wenn nur die Jungen hätten wählen dürfen - Teil 2

74% der Jungen unter 25 stimmten für "Remain", aber 61% der Alten über 60 für "Brexit". Die Alten haben die Jungen überstimmt - trotz einer hohen Wahlbeteiligung der jungen Generation (zwei Drittel waren wählen). Doch: Selbst wenn man das Wahlalter auf 16 gesenkt hätte und die Wahlbeteiligung auf 100% geschraubt hätte - den Jungen hätte es nichts gebracht: Sie wären immer noch zu wenige, um sich gegen die Stimmen der Alten zu behaupten.

zeit.de

population-europe.eu

 

Ich habe einen Traum

Sozialdemokraten wollen die Schwachen stärken, und die SPD will eine progressive Fortschrittspartei sein - das liegt in ihrer kollektiven DNA. Darum wird sich die Partei im Jahr 2017 mit aller Macht den Jungen zuwenden: den Kindern und Jugendlichen, Berufsanfängern und Familiengründern. Denn sie sind die Schwachen unserer Zeit, und von ihren Lebenschancen hängt die Zukunft unseres Landes ab.

b-republik.de

 

Ist die Rente noch zu retten?

Bei den tausend Talkshows über Altersarmut vergessen wir gern, dass Kinderarmut heute das wesentlich gravierendere Problem ist. Und auch die letzte Rentenreform - die Angleichung der Ost- an die Westrenten - geht voll zulasten der jungen Ostdeutschen, die daher weniger Rente bekommen werden. Wie aber kann man die Rente noch retten?

- Streitgespräch zwischen Wolfgang Gründinger und Ursula Engelen-Kefer: vorwaerts.de und youtube.de

- Videointerview für das Dt. Institut für Altersvorsorge: youtube.de

- Angleichung der Ost-West-Renten: Eine halbgare Reform: vorwaerts.de

 

Die Angst der FDP vor dem Fortschritt

Die FDP fordert überall mehr „German Mut“ und hält sich für die Partei der Innovation. Doch kaum kommt es hart auf hart, will deren Vorsitzender Christian Lindner alte Industrien als „Kulturgut“ schützen – und macht sich damit lächerlich.  

vorwaerts.de    


Gebt Kindern ab Geburt eine Stimme!

In Thomas Handschin hat die Zürcher

Regierungsrätin Jacqueline Fehr

einen Verbündeten gefunden.

Der pensionierte Ökonom setzt sich

im Vorstand des Vereins Kinderlobby

seit 20 Jahren für das Stimmrecht

ab Geburt ein.


Interview: Sermîn Faki  

 

Herr Handschin, leben wir in einer Gerontokratie, wo die Jungen zu wenig Gewicht haben? 

Thomas Handschin:

Ein bisschen schon. Es gibt Fragen, in denen die Alten die Jungen überstimmen. Beispiele sind die Verwahrungsinitiative, der biometrische Pass und die Abstimmung über die Personenfreizügigkeit um Jahr 2009. Hier hatten die 18‐ bis 29‐Jährigen eine fundamental andere Meinung als die über 60‐Jährigen.

 

Sie fordern das Stimmrecht für Kinder ab Geburt. Wieso?

Es heisst: one man – one vote. Jede Person sollte eine Stimme haben. Kinder sind Personen. Und sie sind, weil sie im Gegensatz zu uns «Alten» noch alle Phasen des Lebens vor sich haben, von politischen Entscheiden viel stärker betroffen.

 

In Wahrheit stärken Sie damit nur die Stimmen der Eltern.

Nein. Die Eltern nehmen das Stimmrecht nur so lange treuhänderisch wahr, bis das Kind selbst abstimmen will.

 

Kinder können so komplexe Entscheide, wie sie an der Urne gefragt sind, gar nicht treffen. Sie verstehen sie nicht.

Zu Ende gedacht würde das heissen, dass jeder Stimmbürger vor dem Urnengang einen Test machen muss, ob er die Vorlage versteht. Alter ist kein Intelligenznachweis, sondern nur ein Notbehelf für die Festlegung der Stimmberechtigung. Ausserdem: One man one vote heisst, jeder darf stimmen, egal, wie klug oder arm oder alt er ist.

 

Bei den 18‐ bis 29‐Jährige nehmen nur wenige ihr Stimmrecht wahr. Warum sollte man es jetzt noch den Kindern geben?

Junge Erwachsene würden häufiger abstimmen, wenn sie schon von klein auf lernen, dass ihre Stimme Gewicht hat. So aber wachsen sie auf, ohne dass sie sich äussern können. Das ist doch eine Beleidigung.

 

Bei der Politik konnte die Kinderlobby damit bisher nicht punkten.

Weil Parteien Angst vor dem Scheitern einer Vorlage haben. Dennoch verwundert mich das immer wieder, besonders bei der SP. Eine Partei, die die Überwindung des Kapitalismus im Parteiprogramm hat, sollte doch mit dem Kinderstimmrecht als Vision kein Problem haben. Insofern danke ich Frau Fehr, dass sie die Diskussion angestossen hat.

 

Publiziert am 03.07.2016